Tauchsafari Boot Philippinen
Hallo, da bin ich wieder zurück um euch wie versprochen am weiteren Verlauf der Fertigung unseres Tauchsafari Boot Philippinen teilhaben zu lassen.
Wie ich schon im ersten Teil dieser Serie „Die Idee zum Bau eines Safaribootes“ berichtete, begannen wir mit dem Bau des Schiffsrumpfes auf einer kleiner vorgelagerten Insel im Süden von Palawan. Erfahrene Bootsbauer die bereits seit Jahrzehnten Boote unter Verwendung traditioneller Werkzeuge und Arbeitsweisen bauen, stießen nun auf eine „Langnase“, die diese traditionellen Stile mit den modernen Anforderungen an ein Safariboot vermischen wollte.
Nicht immer war es dabei einfach die Bootsbauer davon zu überzeugen den Plänen und Ideen zu folgen.
Sir, no problem! Das Boot ist ok!
Das Tauchsafari Boot Philippinen hatten wir mit einer Gesamtlänge von 22 Metern geplant damit wir unseren Gästen mit ihren Tauch- und Fotoausstattungen ein ausreichendes Raumangebot bieten können. Auch die technische Ausstattung des Bootes selber benötigt immensen Platz und es ist bereits vor dem Bau ziemlich jeder Zentimeter auf dem Boot verplant und wird in jedem Fall benötigt.
Auch könnt ihr euch sicherlich vorstellen, dass man nicht immer neben den Bootsbauern stehen und darauf achten kann das alles so läuft, wie man es sich vorstellt.
Für das leibliche Wohl bedarf es Einkäufe, Materialien für das Boot müssen organisiert und nicht zuletzt muss eine große Anzahl von Anforderungen zur Registrierung des Bootes bei der philippinischen Marina erledigt werden.
Es war wieder einmal so weit, dass ich die Insel verlassen musste um viele Dinge zu erledigen. Für meine Abwesenheit war eine Woche geplant und die Bootsbauer waren eingewiesen und hatten Arbeitspläne für die Zeit meiner Abwesenheit.
Ziemlich genau am vierten Tagen kam dann ein überraschender Anruf des Vorarbeiters und er berichtete mir das bereits alle aufgetragenen Arbeiten erledigt seien. Einerseits erfreute mich dieser Anruf auf der anderen Seite machte er mich aber auch ein wenig skeptisch, da ich so etwas in meiner Zeit auf den Philippinen noch nicht erlebt hatte. Ich erledigte meine noch abzuarbeitenden Punkte und fuhr zurück zur Insel. Meine Überraschung war groß als ich feststellte das der Vorabeiter wirklich Recht hatte und die Arbeiten erledigt waren. Ich fand einen kompletten Rumpf vor.
Erst auf den zweiten Blick merkte ich, irgend etwas stimmt nicht. Das Boot sah sehr kurz aus und nach Überprüfung mit dem Bandmaß stellte sich heraus 6 Meter zu kurz.
Meine fragenden Blicke wanderten zu dem Vormann und dieser stand mit einem überzeugenden Lächeln vor mir und sagte „Sir, no problem! Das Boot ist ok, wir bauen die Boote hier immer in dieser Länge.“.
Mir ist es sehr wichtig, dass dieses Beispiel nicht falsch verstanden wird. Ich möchte in keinem Fall Unzulänglichkeiten bei den philippinischen Arbeitern aufzeigen, sondern auf die Notwendigkeit der sehr engen Zusammenarbeit aufmerksam machen.
Ich habe in diesen Wochen auf der Insel so viele Dinge über Techniken des traditionellen Bootsbaues gelernt das ich mich an dieser Stelle noch einmal bei dem Team auf der Insel bedanken möchte.
Die Überführung des Rumpfes
Jetzt hatten wir einen wenn auch sechs Meter zu kurzen fertigen Rumpf und ich stand vor der Entscheidung was ist zu tun. Ändern wir den Rumpf hier auf der Insel oder überführen wir den Rumpf in dieser Länge in die Werft auf der Hauptinsel.
Nach Abwägung verschiedenster Faktoren entschied ich mich dazu den Rumpf auf die Hauptinsel zu überführen und dort abzuändern und das Boot fertig zu stellen.
Wir begannen also den Rumpf für die Überführung vorzubereiten. Querstabilisatoren mussten eingebaut werden und nicht zuletzt musste der gesamte Rumpf noch abgedichtet werden. Zum Abdichten verwenden die Bootsbauer Hanfseile die getränkt in einer Bitumenmasse in die Übergänge zwischen den Planken gepresst werden.
Anfang Mai 2018 war es dann endlich soweit und wir überführten den Rumpf nach Palawan und starteten mit den Anpassungen am Rumpf. Nach einigen Tagen Arbeit stellte sich raus das die Anpassung des Rumpfes sich schwieriger erwies als geplant und es beinah ein kompletter Neubau des Rumpfes war. Das Team vor Ort leistete aber hervorragende Arbeit und wir sind jetzt wieder im Zeitplan.
Anforderung für die Registrierung des Bootes
Wie ich schon vorher erwähnte besteht die Notwendigkeit jedes Tauchsafari Boot Philippinen bei der Maritime Industry Authority (MARINA) zu registrieren. Die MARINA erstellt und überwacht Regularien und Sicherheitsvorschriften die bei dem Bau und Betrieb eines Bootes zu beachten sind. Die Marina erteilt auch die Genehmigung in welchem Gewässer welches Boot operieren darf.
Warum erzähle ich dieses an dieser Stelle? Gerüchte und unbestätigtes Halbwissen einiger Leute ließen bei uns eine gewisse Unruhe bezüglich der Registrierung unseres Bootes aufkommen.
Der Hauptansatz aller Diskussionen war der, dass die Marina keine Registrierung mehr für Boote mit Holzrumpf mit Operationsgebiet „offenes Meer“ erteilen wird. Lange Studien der veröffentlichten Erlasse und Gespräche mit den Verantwortlichen der Marina brachten dann Licht ins Dunkle. Ja, es wird diese Einschränkung geben nur zählt dieses für Boote mit weniger als 35 Gross Tonnage. Großes Aufatmen auf meiner Seite denn unser Boot liegt deutlich über diesem Limit.
Die Verantwortlichen der Marina legten uns in diesen Gesprächen nah, den Bootsrumpf in Fiberglas auszulegen da dieses bei der jetzigen Ausbaustufe des Bootes nicht ganz so aufwendig sei. Wir entschieden uns dazu diesem Rat zu folgen um zukünftigen Änderungen in den Registrierungs- und Betriebsanforderungen vorzubeugen.
Diese kleine Episode mit der Marina hat die Arbeitsgeschwindigkeit am Boot ein wenig verlangsamt und nahmen mit verstärktem Team in der letzten Maiwoche die Arbeiten wieder auf und konnten den Rumpf nahezu fertig stellen. Auch die Arbeiten am Fiberglas sind im vollen Gange und die Planungen sind die in der ersten Juliwoche mit den Aufbauten und Kabinen zu beginnen.
Im folgendem wieder eine kleine Diashow mit aktuellen Fotos vom Boot.
Nächste Infos folgen bald, wenn wir mit den Aufbauten beginnen und die Motoren in den Rumpf eingebaut werden.
Zögert nicht, uns zu kontaktieren, wenn ihr weitere Details über Bau, Pläne wissen möchtet oder wenn ihr Interesse an einer unserer Touren mit dem Tauchsafari Boot Philippinen habt.
One comment
Hallo Dirk, Bettina, unsere Tochter Annalisa und ich, Olaf, haben 2010 bei dir unseren OWD bei Martin Stenzel gemacht.
Mittlerweile sind wir tauchtechnisch ganz gut dabei und sind über Ralf Beuke wieder auf dich und dein Projekt gestoßen. Da Bettina und ich im nächsten Jahr mal einen ausgefalleneren Tauchurlaub machen wollen würde es uns mal interessieren wann das Boot fertig wird und wie die weitere Eckdaten sind. Vielleicht kannst du uns mal umfassende Infos schicken. Ich danke dir schon mal . Viele Grüße, Olaf